A Ä B C D E F G H I J K L M N O Ö P Q R S T U V W X Z

Barrierefreiheit

Synonym: Hindernisfreiheit

Der Begriff bezeichnet den hindernisfreien Zugang zum Web. Das heisst, eine Website ist für jeden Benutzer mit jedem beliebigen Browser und technischer Ausstattung in vollem Umfang zugänglich und nutzbar – auch für Menschen mit Behinderung.

In der heutigen Zeit sind barrierefreie Websites ein Muss – denn:

  • Viele Informationen werden hauptsächlich via Web verbreitet (Produktbeschreibung, Kontaktdaten, ...).
  • Untenehmen bieten ihre Produkte/Dienstleistungen teilweise übers Internet günstiger an (Sonderangebot bei Online-Bestellung/-Buchung, Preisvergleiche, ...).
  • Die meisten Arbeitsstellen werden im Web ausgeschrieben und verlangen oft eine Online-Bewerbung.

Man unterscheidet zwischen physischen und technischen Barrieren des Web.

Physische Barrieren

Menschen mit einer körperlichen Beeinträchtigung surfen überdurchschnittlich oft im Web – gerade weil sie in der Mobilität eingeschränkt sind und digitale Informationen im Prinzip viel einfacher zugänglich gemacht werden können als gedruckte.

Noch immer sind viele Websites für Menschen mit Behinderung schlecht oder gar nicht zugänglich.

Um barrierefreien Zugang zu gewährleisten, sind folgende Regeln zu beachten:

  • einfache und logische Struktur der Website – Trennung von Inhalt, Struktur und Design (mittels CMS einfach gewährleistet)
  • Navigation im HTML-Format
  • Möglichkeit zur Navigation via Tastatur (statt Maus)
  • korrekter Aufbau der einzelnen Webseite sowie der Download-Dokumente (Reihenfolge der einzelnen Abschnitte/Textelemente, korrekt hinterlegte Titel H1, H2, ...)
  • Texte in verständlicher Sprache (Einfache Sprache / Leichte Spraache) und logischem Aufbau (inhaltlich wie technisch) – auch bei pdf-Dokumenten
  • deutlicher Kontrast zwischen Schrift- und Hintergrundfarbe
  • individuell skalierbare Schriftgrösse, ohne dass das Design «zerfällt»
  • grosszügige Klickflächen für Links (CTA-Buttons, Ankertext)
  • beschreibender Text (Alt-Text) als Ergänzung zu Downloads (pdf), Bildern, Grafiken, Videos und Tabellen
  • Ergänzung der Videos mit Untertitel und/oder Gebärdensprache
  • Transkription der Audio-Dateien
  • keine Farbcodes wie «Drücken Sie den roten Knopf»

Je nach Behinderung stellen sich unterschiedliche Anforderungen an die Barrierefreiheit

  • Sehbehinderte Surfer*innen sind darauf angewiesen, dass Links klar als solche erkennbar sind, ihr Screenreader die Webinhalte korrekt vorliest resp. dass sie die Texte beliebig vergrössern können.
  • Hörbehinderte Surfer*innen sind darauf angewiesen, akustische Informationen (Audiofiles) als Textfile (Transkription) zu erhalten.
  • Motorisch behinderte Surfer*innen und auch ältere Menschen mit zittrigen Händen sind angewiesen auf grosszügige Klickflächen – bei Textlinks wie bei Links in Grafiken und Bildern.
  • Lernbehinderte Surfer*innenLaien sowie Fremdsprachige sind angewiesen auf eine einfache Sprache und Seiten-Struktur – blinkende und animierende Inhalte lenken ab.

Technische Barrieren

Internet-User*innen – ob mit oder ohne körperliche Beeinträchtigung – treffen beim Surfen auf technische Barrieren wie:

  • langsame Internetverbindung
  • kleines Display, das nur adäquat aufgebaute Inhalte abrufen kann (z. B. Smartphone)
  • deaktiviertes JavaScript
  • fehlendes Flash-Plugin (z. B. iPad)
  • alter Browser

Berrierefreie Websites sind deshalb:

  • möglichst leicht konstruiert (komprimierte Fotos!)
  • auch auf kleinem Display lesbar (Responsive Design)
  • möglichst ohne Java und Flash programmiert
  • auch für ältere Browser-Versionen korrekt darstellbar

Vorteile barrierefreier Websites

Barrierefreie Websites bieten klare, zum Teil überraschende Vorteile:

  • breiteres Publikum und somit grösserer Kundenkreis
    Die Inhalte und damit die Angebote sind allen Surfer*innen zugänglich – auch behinderten oder älteren Menschen (Golden Agers!).
  • besseres Ranking bei Suchmaschinen (SEO)
    Logisch aufgebaute Seiten und Texte sowie konsequenter Einsatz von HTML machen Websites auch für Suchmaschinen barrierefrei zugänglich – was diese mit besserem Ranking belohnen.
  • einfachere Aktualisierung der Inhalte
    Die Trennung von Inhalt, Struktur und Design erleichtert das Aktualisieren der einzelnen Bereiche, ohne die anderen zu beeinträchtigen. Dies reduziert den zeitlichen wie finanziellen Aufwand.

Ein gratis Schnelltest zum Testen des eigenen Webauftritts ist das Web Accessibility Evaluationtool WAVE. Die Stiftung «Zugang für alle» bietet Audits zur Überprüfung von Websites sowie ein kostenloses Prüftool für pdf-Dokumente.

 

>> Kürze&Würze berät und unterstützt Sie beim Konzipieren und Realisieren Ihres barrierefreien Webauftritts.