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Geschlechtergerechte Sprache

Synonym: Gendergerechte Sprache

Konsequentes Formulieren von Texten aller Art mit dem Ziel, klar aufzuzeigen, dass Frauen und Männer angesprochen resp. gemeint sind – d.h. verdeutlichen, dass auch Frauen zur Zielgruppe gehören.

Von zentraler Bedeutung ist geschlechtergerechte (An-)Sprache u.a.

Verschiedene Studien haben klar belegt: Wird ausschliesslich die männliche Form verwendet,

  • fühlen sich Frauen und Mädchen nicht angesprochen – Resultat: weniger Bewerbungen durch Kandidatinnen, weniger Käufe durch Kundinnen
  • sehen die Leserinnen und Leser vor dem geistigen Augen stets Männer – Resultat: Zementierung überkommener stereotyper Rollenbilder

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, geschlechtergerecht zu formulieren:

  • durchgehende Nennung beider Formen (Doppelnennung, Paarform): Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
  • durchgehende Nennung beider Formen – verkürzt: Arbeitnehmerinnen und ‑nehmer
  • ausschliessliche Nennung der weiblichen Form (Generisches Femininum), da die männliche ja meist darin enthalten ist: Mitarbeiterinnen (Mitarbeiterinnen)
  • Kurzform mit grossem i (Binnen-I): ArbeitnehmerInnen
  • Kurzform mit Schrägstrich: Arbeitnehmer/innen
  • Kurzform mit Doppelpunkt: Arbeitnehmer:innen
  • Kurzform mit Sternchen (Genderstern): Arbeitnehmer*innen
  • neutrale Begriffe: Arbeitnehmende, Angestellte, Personal
  • Abwechslung zwischen weiblicher und männlicher Form – auch mittels unterschiedlicher Begriffe (Vorsicht: Stereotypenfalle!)

Ungeeignet zur Umgehnung maskuliner Formulierungen sind Abstrakta (die Belegschaft), Passiva (Passivformulierungen) sowie Klammer (Arbeitnehmer(innen), da abwertend).

Der Genderstern hat 1 grosen Vorteil: Menschen, die sich weder dem einen noch dem anderen Geschlecht zugehörig fühlen, sind ebenfalls mitgemeint (Transgender, Intergender, ...).

Umd das Kommunikationsziel zu erreichen (Frauen kaufen/buchen/wählen/verhalten sich ...) braucht es neben der Geschlechtergerechten Sprache je nach Thema zusätzlich die Geschlechtergerechte Ansprache: In vielen Bereichen entscheiden Frauen aufgrund anderer Argumente resp. Tonalität als Männer.