Beginnen Sie beim Titel (und der Bildlegende)
Tipps&Tricks für erfolgreiche Kommunikation
Auch wenn es manche meiner Berufskolleg*innen anders lehren: Aus meiner Erfahrung hat es 2 grosse Vorteile, das Formulieren des Haupttextes beim Titel zu beginnen:
- Der Titel soll die Hauptbotschaft transportieren – indem Sie mit dieser kürzesten Einheit beginnen, sind Sie voll auf Ihr Ziel fokussiert. Denn die Hauptbotschaft leitet sich aus Ihrem Ziel ab.
- Der Titel wird (fast) immer als erstes gelesen – Sie beginnen also da zu schreiben, wo Ihr Publikum zu lesen beginnt.
Zugegeben: Es braucht einige Denkarbeit, um mit dem Titel zu beginnen. Doch so stellen Sie sicher, dass Sie Ihren Fokus auf die Hauptbotschaft resp. Ihr Ziel behalten.
Der Lead formuliert sich dadurch meist fast von selbst – und auch hier fahren sie mit Schreiben analog weiter, wie die (meisten) Leser*innen fortfahren.
Wählen Sie das/die Bild/er und formulieren Sie die Bildlegende/n
Wird Ihr fertiger Text ein Bild oder sogar mehrere enthalten? Dann empfehle ich: Suchen Sie das Bild, bevor Sie mit Formulieren beginnen – je nachdem, wie Sie organisiert sind, zusammen mit der Layoutabteilung, der zuständigen Grafikerin oder Ihrem Fotografen. Wenn Sie das Bild erst schiessen (lassen) müssen, formulieren Sie zumindest die Bildidee resp. ‑aussage möglichst genau. Und vor allem: Formulieren Sie die Bildlegende, bevor Sie in den Fliesstext einsteigen.
Denn viele Leser*innen schauen zuerst das Bild an und lesen die Legende dazu – und erst anschliessend den Titel.
Beide – Titel und Bild+Bildlegende – haben somit 2 Gemeinsamkeiten:
- Sie werden gelesen, lange bevor der Entscheid fällt, in die Lektüre des Fliesstextes einzusteigen.
- Sie sind entscheidend dafür, ob der*die Leser*in tiefer einsteigt, d. h. den Lead und anschliessend (hoffentlich!) den gesamten Text liest.
Sie erhöhen spürbar die Chance, Menschen für Ihr Thema zu packen und zu Leser*innen zu machen, wenn Sie genau so einsteigen, wie diese sich ihrem Text nähern werden.
Den Titel am Ende optimieren ist ok, aber …
Selbstverständlich dürfen Sie den Titel am Ende auch noch optimieren. Sagt er jedoch etwas völlig anderes aus als ursprünglich geplant, haben Sie möglicherweise während des Textens unbewusst Ihren Fokus verändert oder gar verloren …
Wie Sie den Schreibfluss halten, lesen Sie im nächsten Beitrag.