Integrierte Kommunikation 4: Benennen und priorisieren Sie Ihre Zielgruppen – mindestens jährlich
Tipps&Tricks für erfolgreiche Kommunikation
Jede Unternehmung, ob Firma, öffentliche Verwaltung oder gemeinnütziger Verband, sieht sich mit einer Vielzahl von Ansprüchen konfrontiert. Die Geldgeber*innen (Kund*innen, Steuerzahler*innen, Spender*innen) stellen andere Ansprüche als Anspruchsgruppen wie Anwohner*innen, Mitarbeitende, Lieferant*innen, die Öffentlichkeit oder die Politik.
Je nachdem, wo Ihre Unternehmung steht, sind bestimmte Anspruchsgruppen (oder neudeutsch Stakeholder) wichtiger für das Vorankommen Ihrer Unternehmung als andere.
Zielgruppe = wichtiger Stakeholder
Mit Ihren wichtigsten Anspruchsgruppen sollten Sie regelmässig in den Dialog treten, also mit ihnen kommunizieren. Damit wird aus einer Anspruchsgruppe eine Zielgruppe (auch Dialoggruppe genannt). Es empfiehlt sich für eine Unternehmung, sämtliche Stakeholder aufzuzeichnen, um sich der Menge und Vielfalt der eigenen Stakeholder bewusst zu werden.
In regelmässigen Abständen – mindestens einmal pro Jahr – sollten Sie aus unternehmerischer Sicht die aktuelle Wichtigkeit je Stakeholder festlegen.
- Planen Sie gerade eine Vergrösserung Ihres Geschäftssitzes, sind die Nachbar*innen von Stakeholdern zu einer zentralen Zielgruppe geworden.
- Plant das Parlament eine Verschärfung eines Gesetzes, das Ihre Unternehmung empfindlich treffen könnte, steigt die Politik zu Ihren Zielgruppen auf.
- Muss Ihre Unternehmung Stellen abbauen, werden die Gewerkschaften zu einer wichtigen Zielgruppe.
Ein Ziel ist ein Zustand – sehr oft unterscheidet es sich vom Ist-Zustand durch ein Adjektiv: Die Unternehmung oder ihre Produkte/Dienstleistungen sollen bekannter sein. Wichtig ist dabei, klar zu quantifizieren und zu terminieren: Bis in 12 Monaten soll unser Bekanntheitsgrad bei der Zielgruppe X verdoppelt sein.
Nur so kann später kontrolliert werden, ob die gesetzten Ziele je Zielgruppe erreicht worden sind. Der Ist-Zustand ergibt sich aus der Analyse und Bewertung.
Die Priorisierung Ihrer Zielgruppen erleichtert Ihnen spätere Entscheide
Anspruchs- und somit auch Zielgruppen verfolgen unterschiedliche Ziele. Manche laufen sich so zuwider, dass sie nicht gleichzeitig befriedigt werden können. Es ist deshalb wichtig, die Zielgruppen untereinander zu priorisieren – damit Sie Ihre Kommunikation wirkungsvoll planen und umsetzen können.
Mehr zu den einzelnen Schritten in den nächsten Beiträgen:
- Professionelle Unternehmen kommunizieren integriert,
- Bauen Sie Ihre Kommunikation nicht auf Sand,
- Integrierte Kommunikation 1: Ein Regelkreis wie alle Managementaufgaben,
- Integrierte Kommunikation 2: Eine ehrliche Analyse schmerzt vielleicht, bringt Sie jedoch weiter,
- Integrierte Kommunikation 3: Eine klare Positionierung stärkt den Auftritt,
- Integrierte Kommunikation 4: Benennen und priorisieren Sie Ihre Zielgruppen – mindestens jährlich,
- Integrierte Kommunikation 5: Aus den Zielen je Zielgruppe leiten sich Botschaften ab,
- Integrierte Kommunikation 6: Massnahmen aufgrund zielgruppenspezifischer Ziele,
- Integrierte Kommunikation 7: Ein Blick zurück bei der Umsetzung bewährt sich,
- Integrierte Kommunikation 8: Kontrollieren Sie die Zielerreichung, bevor Sie neue Ziele definieren,
- Integrierte Kommunikation 9: Integrieren Sie Ihre Kommunikation auf 4 Ebenen,
- Integrierte Kommunikation 10: Teams kommunizieren überzeugender!,
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